Ich weiß nicht im Voraus, woraus es hinausläuft, sondern probiere und erfahre am Material
die Folgen meines Handelns. Die Teile, aus denen die Skulptur entsteht, ordnen sich dann zu
einer Einheit in Balance, in der der Prozess, der ihre Existenz bedingt, erhalten bleibt. Es ist
daher auch nicht wesentlich, dass ich die Skulptur selbst aufbaue. Jeder, der sie aufbaut, voll-
zieht sie selbst."

In diesem Statement sind verschiedene Aspekte von Arbeit angesprochen, die für das Werk
des Künstlers charakteristisch sind. So ist, zum ersten, Arbeit hier nicht als ein Stoffwechsel
mit der Natur, sondern als eine differenzierte Auseinandersetzung mit ihren Kräften angelegt,
die allerdings nicht darauf hinaus läuft, diese für bestimmte Zwecke dienstbar zu machen,
sondern sie in ihrer spezifischen Wirkung zur Anschauung zu bringen. Das heißt, mit anderen
Worten, Meyer-Rogges Arbeiten stehen und entstehen nicht nur unter den selben Bedingungen,
denen auch wir unterworfen sind, sondern demonstrieren die natürliche Ordnung als die Bedin-
gung unter der wir überhaupt nur etwas herstellen können – und treten dabei als Balance
zwischen verschiedenen Formen von Arbeit, nämlich der Arbeit der Natur und der Arbeit des
Menschen auf.