wobei Materialien und formen als abhängige Faktoren erscheinen. Imdahl: Ja, wobei ich wohl meine, daß es sich wahrscheinlich doch nicht ausschließlich um die Balance handelt, sonder auch um die nur im Modus der Balance mögliche Figuration, das heißt, um das Verhältnis zwischen Balance und schöner Form. Dieses Verhältnis erscheint mir grundlegend für alle "Stillwasser"-Arbeiten von Meyer-Rogge. Die Balance funktioniert nicht nur, sondern die Balance liefert auch eine Konstellation von ästhetischer Qualität. Nicht die Balance als solche ist schon ästhetisch, sondern die Konstellation der Elemente, die sie bestimmt. Fehr: Ist die Balance nicht selbst eine ästhetische Kategorie und wenn ja, sind nicht Meyer-Rogges Plastiken deren Entfaltung? Imdahl: Ja. Die Balance ist gerade unter dem Gesichtspunkt ungleicher Quantitäten eine ästhetische Kategorie, wie zum Beispiel auch der Goldene Schnitt. Das Entscheidende ist aber dabei, daß dieses Ästhetische der Balance physikalisch real ist: daß zwischen realem physikalischen Sichverhalten und dem Ästhetischen dieses Sichverhaltens nicht unterschieden werden kann. Wobei man durchaus davon ausgehen muß, daß es sich grundsätzlich um zwei verschiedene Kategorien handelt. Diese muß man unterstellen, um überhaupt ihre Synthese erfassen zu können. Die Pointe würde hier darin stecken, |
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