Jan Meyer-Rogges Plastiken gehören von ihrem Vokabular her zweifellos in die Tradition der
konkreten Kunst, aber sie gehen doch höchst eigene Wege, sind Konstrukt und zugleich Teil
der Naturgesetze – ein wie gesagt „besonderer Teil“, als immer wieder einmaliger Glücksfall
herausgehoben. Man kann den auf den Punkt gebrachten, austarierten und zugleich doch
labilen Zustand einer Plastik nicht beliebig verändern, ohne nicht das Ganze zu zerstören: die
erreichte Balance zwischen unterschiedlichen Kräften ist ein schmaler Gipfelpunkt, kein breites
Aktionsfeld im möglichen Gleichgewicht der Elemente.

 

Das erklärt auch, warum diese Arbeiten nichts Didaktisches an sich haben und nichts bloß
Instrumentales. „Weder ist er bloß Ingenieur tektonischer Modelle (dazu ist er zu gläubig)“,
hat Gerhard Auer über den Freund Jan Meyer-Rogge geschrieben, „noch der Geometer
cartesianischer Ordnungen (dazu ist er zu sinnesgläubig). Die Artefakte aus seiner Werkstatt
erinnern ein wenig an jene glückliche Zeit, als Kunst, Wissenschaft und Handwerk sich noch
in einem Gegenstand treffen konnten.“