für die analyse ausgewählt wurden zwei einfach anmutende arbeiten, da bei komplexeren der sprachliche aufwand hinsichtlich der rezeption nur sehr schwer zu leisten ist. die arbeit ‘gezeiten XV’ (abb. ) aus dem jahr 1997 hat zum ausgangspunkt eine kreisförmige ringform rechteckigen profils, wie wir sie unter anderem bei einem ehering vorfinden. das material ist stahl. die kreisform wurde vom künstler dann mittig geteilt, so daß zwei halbkreisförmige plastische elemente entstehen. diese hat er ohne abstand nebeneinenader positioniert und zunächst einmal zugelassen, daß sie sich ausbalancieren. einen geraden, nicht gebogenen stahlstab gleichen profils, der vermutlich der länge eines gebogenen teils, nämlich der länge der halbkreisformen entspricht, ist wie folgt hinzugefügt: die schmale kante des stabs ruht rechts und links auf je einem ende der halbkreisförmigen ringformen. hierzu muß der stab diagonal gelegt werden. das gewicht des stabs verändert nun die position der beiden halbkreisformen. sind die überkragenden enden des stabs gleich lang, nimmt der stab eine waagrechte position ein und mit ihm die gegenüberliegenden unteren und oberen enden der halbkreisförmigen plastischen elemente.