die arbeit ‘gezeiten 34‘ (abb. ) aus dem jahr 2008 setzt sich zusammen aus einem bandartigen, flachen kreisring und zwei stäben rechteckigen profils, deren länge dem kreisdurchmesser entspricht. alle teile sind auch hier aus stahl. die ringform lagert vorne auf einem der stäbe, hinten ruht das ende des stabs auf der ringform. diese wird an derselben stelle von dem ende des zweiten stabs unterfangen, wobei dessen anderes ende ein stück über den kreis hinauskragt, da das element schräg angeordnet ist. das stählerne teil drückt dort, wo es den kreisring berührt auf diesen, sodaß er rechts angehoben wird. der kreisring wird durch stützen und drücken der stäbe so balanciert, daß er nicht mit der auflagefläche in berührung kommt. die beiden stabförmigen teile rechteckigen profils der plastik stehen je auf der schmaleren profilseite.
an den beiden arbeiten wird deutlich, daß die elemente der plastik bedingt durch das gewicht aufeinander einwirken. es ergibt sich eine balance der teile durch deren je besondere anordnung (gewichtsverteilung). balance ist ein wesentliches bildnerisches problem in den arbeiten des künstlers. max imdahl hat sich zum problem der balance in jan meyer-rogges arbeiten wie folgt geäußert:“Ich glaube, es ist für die Plastiken von Jan Meyer-Rogge charakteristisch, daß sie nichts darstellen, was sie nicht faktisch vollziehen.