gezeigt werden nicht darstellungen von balance, in diesen arbeiten sind vielmehr darstellung und reale balance ununterscheidbar. das hat große konsequenzen, die sich überhaupt auf die moderne kunst erstrecken. Der künstler operiert im rahmen physikalischer gesetzmäßigkeiten, welche er ausreizt; er erschafft eigentlich nichts, sondern er ermöglicht prozesse. zum beispiel balance." (5) zur ästhetischen qualität der balance in den arbeiten stellt er fest:" die balance funktioniert nicht nur, sondern die balance liefert auch eine konstellation von ästhetischer qualität. nicht die balance als solche ist schon ästhetisch, sondern die konstellation der elemente, die Sie bestimmt." (6)
den blick zurückgewendet auf tatlin, der dem material besondere aufmerksamkeit schenkt, und auf rodtschenko, der sich geometirisierender verfahren bedient, wird nun ersichtlich, daß jan meyer-rogge die konstruierenden verfahren der beiden künstler miteinander verbindet, indem er geometrische formen unter dem gesichtspunkt des gewichts - des materials - zur balance bringt. diese besondere weise des konstruierens ist eine gestalterische leistung, mit der jan meyer-rogge nahezu allein in der aktuellen kunstszene vertreten ist, d.h. sie zeichnet seine künstlerische arbeit aus und macht sie unverwechselbar.