Anders bei Jan Meyer-Rogge. Seine Linien entstammen der Natur und der Zivilisation. Wo De Maria der Natur durch den künstlerischen Eingriff eine Form einprägt, gewinnt Meyer-Rogges Kunst ihre Form durch den Rückgriff auf die Natur.

Als 1985 eine Ausstellung im Goethe-Institut Kairo anstand, für den Flug der sechs Künstler, unter ihnen Jan Meyer-Rogge, aber keiner aufkommen wollte, erwarb die Hamburger Kulturbehörde, um zu helfen, die Flut-Arbeit, wusste aber wegen ihrer Größe nichts damit anzufangen. Den Vorschlag, sie in einer Schule zu installieren, konnte der Künstler nicht akzeptieren. Knapp 20 Jahre später, 2004, wurde sie gewissermaßen wiederentdeckt, von der Kunsthalle für die Galerie der Gegenwart erbeten und vom Künstler in Ordnung gebracht. In der Galerie der Gegenwart bildet sie nun zusammen mit einer Holzarbeit von 1970 und drei Stahlarbeiten aus den Jahren 1977/80, 1987/88 und 1988 ein Ensemble.

Die Doppelarbeit bildet ohne Zweifel die bedeutendste künstlerische Ver arbeitung der Hamburger Flutkatastrophe. Innerhalb des Werks von Jan Meyer-Rogge hat sie eine herausragende Stellung, weil sie dessen Grundprinzipien bündelt und noch um den geschichtlichen Aspekt bereichert – und das alles in einer Phase des kunstpolitischen Aufbruchs in Hamburg: als bilde sie dessen künstlerische Verankerung.

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