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Interviews:
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Uwe M. Schneede: Natur und Erinnerung Mit bewundernswerter Stetigkeit schafft Jan Meyer-Rogge seit mehr als vierzig Jahren plastische Balancen im Raum und in der Landschaft, bei denen die Naturgesetze mit Pfiff und oft frappierend nutzbar gemacht werden. Sein Material sind Stahl und Holz, das Holz vorzugsweise in der natürlichen Gestalt von Baumstämmen. Zugrunde liegen jeweils ganz einfache Handhabungen. Ein Baumstamm wird umgedreht auf einen Findling gestellt und vertäut (Aufgebäumter Stamm, 1978); Rundhölzer sind ohne Haken und Ösen so ineinander gesteckt, dass sie sich wie von Zauberhand grazil aufrichten (Spirale, 1984/88); zwei Hälften eines Stahlrings touchieren sich in der Skulpturenserie Gezeiten (1987/88) liegend oder aufrecht auf alle nur mögliche und dabei kompositorisch zwingende Weise. Die Eigenschaften des Materials in der gewählten Ausgangsform geben für die endgültige Gestalt den Ausschlag: „Wenn es gelingt, den Moment zu erkennen, in dem das Material beginnt, sich selbst zu organisieren, entferne ich mich schrittweise aus dem Vorgang und überlasse es jetzt dem Material zu handeln.“ (1994) |
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