Reden:

 Werner Hofmann:

 

 Michael Fehr:

 

 Hanna Hohl

 

 Lothar Romain:

 

 Sigurd Rompza:

 

 Uwe M. Schneede

Interviews:

 Max Imdahl und Michael Fehr

 

 Ursula Meyer-Rogge

 

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Werner Hofmann: Eröffnungsrede anlässlich der Ausstellung "Jan Meyer-Rogge. Balancen im Kunsthaus Hamburg 25. September bis 28. Oktober 2012"

Wenn wir den Sprüchen Glauben schenken, die aus dem Wörterbuch des Konsummenschen stammen, leben wir in einer Gesellschaft des Anfassens. Alles wird dem Anfassen empfohlen. Das Orchester, das selber schon bei der Arbeit mit den Instrumenten genug anzufassen hat, erzielt höchste Publikumswirkung, wenn es die Zuhörer zum Anfassen aufzufordern scheint. Bei Lesungen hat der Autor die beste Position, den jeder am liebsten anfassen möchte. Fernsehstars sind am beliebtesten, wenn sie sich körperlich anbieten, Politiker schließlich leben in einem Konflikt: Sie suchen das Bad in der Menge, müssen aber in jedem Händedruck einen Attentäter vermuten. Was hinter dieser Manie steckt, ist ein echtes Bedürfnis. Früher war es die Kleidung einer Persönlichkeit von Rang, deren Berührung eine heilende Wirkung versprach. In einer Welt der permanenten visuellen Belästigung durch lauter Scheinwirklichkeiten, durch lauter Bildschirm- und Smartphone-Verlockungen wird es dem Konsumenten von Fiktionen zum Bedürfnis, Realitäten in die Hand zu bekommen, die nicht von einem Knopfdruck ausgelöscht werden können.